Montag, Juni 30, 2008

Ubuntu 8.04 auf Asus F5SL

Hab mir einen Laptop der Geschmacksrichtung Asus F5SL gekauft, ein no-nonsense Teil mit einem mittelmässigen Prozessor (Dual Core, nicht Core 2 Duo!) aber reichlich Speicher (3GB) und Festplatte (320GB), einer GraKa mit eigenem VRAM (ne Ati) zu einem alles in allem vernünftigen Preis. Und es gibt eine eingebaute, schwenkbare Webcam -- das ist schon ganz cool.
Auf dem System läuft ab Ladentheke Windows Vista Home Premium, was ich überraschenderweise gar nicht mal so schlecht finde. Trotzdem geht für mich an Ubuntu Linux kein Weg vorbei.
Weil ich vorsichtig sein wollte obwohl eine Recovery DVD dabei war (komisch, wie vorsichtig einen 700€ Kaufpreis machen), hab ich Ubuntu erstmal zum Testen mit WuBi installiert. Dabei liegt Linux ja bekanntlich in einem großen File auf der Windows Festplatte -- so das erstmal keine Veränderungen an der Partitionierung etc vorgenommen werden müssen.

Hier meine Erfahrungen:
Installation: mit Wubi, wie gesagt. Ging nicht reibungslos -- der Installer hing bei dem Punkt, wo er die Paketquellen im Netz untersucht ("durchsuche Spiegelserver"). Nach etwa 1h Wartezeit zog ich das Netzwerkkabel raus und der Rest lief durch, erfolgreich.
Startup: Das System startete*, aber Auflösung des Display war nicht die richtige (das Laptop hat ein 15,4 Breitbild Display), weil der proprietäre Treiber für die ATI nicht installiert war. Als ich das machen wollte ... ging das nicht, weil kein Netzzugang. Obwohl, merkwürdig, ein Ping bei www.google.de funktionierte. Sehr eigenartig. Dieses Problem hing mit dem gnome-network-manager zusammen. Wenn man den benutzen will (und das tut man zwangsläufig nach der Installation), dann darf die Datei /etc/network/interfaces damit nicht interferieren. Alle Netzwerkgeräte sollten da auf auto und dhcp stehen, dann gings.
Ansonsten funktionierte alles "out-of-the-box", sogar die Webcam. Das System ist extrem responsiv und schnell, sieht gut aus und macht richtig Spaß. Nur WLAN und Sound gingen nach der Installation nicht, liess sich aber lösen. Dazu verwendete ich den netten Hinweis dieses Herren hier (link), leider war der Blogartikel im Bezug auf diese Dinge fehlerhaft/unvollständig.
WLAN: der Blogartikel hat fast recht, nach der Deaktivierung der automatisch "erkannten" Treiber im restricted-driver-manager/jockey/hardware-treiber hab ich die MadWifi-Treiber runtergeladen, kompiliert und installiert. ABER, danach muss man noch die Kernelmodule mit
sudo modprobe ath_pci
sudo modprobe ath_hal
laden. Weiß nicht, ob das zweite auch nötig ist, aber schaden tat es nicht. Dieser, in kernigen Männer-Stil gehaltene Forenpost und die dazugehörige Diskussion hat auch geholfen.
Damit das auch jedesmal automatisch geht, trägt man die Kernelmodule (also, ath_pci und ath_hal) denn noch ans Ende der Datei /etc/modules ein. Testen konnte ich das WLAN bisher nur "passiv", d.h. der gnome-network-manager fand im Haus meiner Freundin 6 Funknetze (Vista fand nur 2), die allesamt WAP-geschützt waren, erkannte deren Namen und Signalstärke und forderte mich nach dem Klick darauf auch auf, deren Passphrase einzugeben. Ich denk also mal, WLAN tut es. Daheim hat mein Mitbewohner nun auch einen WLAN-Router, damit werde ich dann mal herumexperimentieren, was man noch tun muss um sich wirklich über ein WAP-verschlüsseltes WLAN mit dem Internet zu verbinden. Später mehr dazu dann.

SOUND: auch hier half mir der nette Blogartikel zu 90% weiter, bloß muss man vor den Befehl in der alsa-base Datei ein options setzen. Das ist nicht schwer zu erraten, denn alle anderen Befehle am Ende der Datei beginnen ebenfalls so. Dann plärrt es munter los aus den Boxen.

*: ein, zwei "nicht-kritische" Befehle gibt es noch. Zum einen meckert GRUB, das vom Vista Bootloader ge-chainloaded wird, herum irgendwas sei mit dem Dateisystem einer Festplatte faul und ich solle chkdsk machen. Bootet aber danach problemlos. Bisher hab ich zu diesem (nur störenden, nicht kritischen) Fehler nichts im Netz gefunden. Und zweitens, beim Runterfahren gibt es ein paar ulkige Fehlermeldungen, die hier bereits im Zusammenhang mit einem Bug erkannt aber von mir als ebenfalls als unkritisch bezeichnet werden. Na denne.

Finaaalee, oooh, ooh

Ja, damit ist es amtlich, ich und wir alle erlöst -- die EM ist rum. Aus, aus, aus -- Spanien ist Europameister!
Ich hab das Finale in netter Runde mit meiner Freundin und einigen Freunden vor dem Fernseher verbracht, während draussen auf dem Balkon der Grill brutzelte. Und damit wäre der Höhepunkt des Spiels auch schon umrissen, die Putenspieße mit Zucchini und die Schinkenkrakauer ausm Akzenta mit reichlich Senf. Danke "Schweini" und "Poldi" und "Balli" und "Lauti" und wie ihr alle heißt -- dank eures lahmen, uninteressanten und unterlegenen Spiel konnte ich mich wie selten auf den knusprigen Geschmack meines Grillguts konzentrieren, ohne störende Ablenkungen durch Torchancen oder ähnliches.

Was bleibt als Fazit? Eine ganz unterhaltsame WM, die von Favoritensterben geprägt war. Mehr Deutschland-Wimpel an Autos als man ertragen konnte. Beklopptere Autokorso-Fahrer (auch gestern!) als erlaubt sein sollte, ala mit 70 km/h auf der Ladefläche eines Pickups stehend oder so. Und froh, dass man nun wieder normales Fernsehprogramm bekommt, irgendwie auch.
Nun kriegt man, trotz der Freude über das Ende, bestimmt Entzugserscheinungen vom regelmässigen Fernsehsport.
Bald fängt aber zum Glück die Olympiade an... ;-)

Donnerstag, Juni 26, 2008

Halbfinale, erster Teil

Gestern also das Halbfinale, das zum großen Duell "hochsterilisierte" Spiel zwischen der türkischen und der deutschen Nationalmannschaft beim Halbfinale der EM.
Es gab einen großen und zwei kleine Verlierer bei dem Match.
Der erste kleine Verlierer waren, offensichtlich, die Türken. Die nicht nur aufopferungsvoll gekämpft haben (wie immer), sondern die auch den besseren Fußball, die bessere Taktik und das attraktivere Spiel anzubieten hatten. Das zeichnete sich dann auch an der Anzahl der Chancen ab -- die türkischen Spieler setzten den Torwart Lehmann jedenfalls ziemlich unter Druck, mit Latten- und Pfostenschüssen und frechen Freistößen. Im Gegensatz zu seinem Gegenüber Rüstü blieben Lehmanns Fehlgriffe aber am Ende folgenlos. Weil die deutschen dann doch noch mit 3:2 gewinnen konnten. Wie genau sie das anstellten ist gar nicht auszmachen, vielleicht durch lichte Momente einzelner Spieler gepaart mit Aussetzern der Verteidiger.
Daher also der zweite Verlierer des Abends-- das Idealbild des "schönen Fußball". Nach allem was man weiß hätten die Türken gewinnen müssen und es auch verdient gehabt. Aber so ist Fußball nicht. Fußball ist ein hässliches, ein ungerechtes, ein gewalttätiges Spiel. Und daher von der Natur der Sache her perfekt für Deutsche geeignet, die gerne ähnliche Tugenden auf sich vereinen. Finaleee, oohohh... es bleibt ein fader Beigeschmack in meinen Ohren (quasi), beim Gesang der Gruppen Fans, die noch bis weit nach 2 Uhr nachts bei mir vor der Haustür auf den Bus warteten (der Wochentags so spät gar nicht mehr fährt). Aber Geduld gehört auch dazu, hüben wie drüben.
Bleibt noch aufzulösen, wer, neben den kleine Verlierern, denn der große Verlierer des Abends war! Ja, das war die Technik. Echt, es war nicht schön das Spiel anzusehen. Einige Male fiel das Bild aus, so dass man sich mit einem grauenerweckenden Foto von Bela Rethy begnügen musste, untermalt von holprigen Versuchen das Spiel im Stile eines Radiomoderator zu kommentieren. War das Bild wieder da (vom Schweizer Fernsehen geborgt), waren Ton des Kommentators und Bild derart unsynchron, dass man ihn immer schon "TOOOOOOR" schreien hören konnte, wenn der Ball erst grad zur Flanke auf die Aussenbahn gepasst wurde. So kriegt man jegliche Spannung kaputt. Ganz toll. Aber Schuld war wohl ein Unwetter in Wien.

Nun bin ich gespannt, wer heute das zweite Halbfinale gewinnt und es dann im Finale mit den ach so überzeugenden Deutschen aufnehmen darf. Wobei -- Gary Linecker ist aktueller denn je, nun kann sie nix mehr aufhalten. Rumpel rumpel rumpel, zum Eurotitel... ;-)

Mittwoch, Juni 25, 2008

Lebbe geht weiter...

Jaja, der gute alte Stepi-Spruch hilft den ausgeschiedenen Niederländern sicher ein wenig weiter. Aber während die EM alle in ihrem Bann hält, geht das Leben natürlich weiter. Traditionell benutzen Regime (angefangen mit den Römern und ihrer Panem et Circensis Geschichte) solche Zeiten immer, um klammheimlich irgendwelche Veränderungen durchzudrücken. Dazu muss es aber ein funktionsfähiges Regime geben, und keine handlungsunfähige große Koalition. Von daher sind wir also vor "Übergriffen" durch die Regierung sicher. Dennoch hab ich ein paar Anmerkungen.
Zum Beispiel hab ich ein neues Lieblingslied, dass ich nur empfehlen kann: Tom Petty, Saving Grace (hier reinhören, wenn man einen RealPlayer hat). Das Lied ist sooooo cool. Aber dass ich Tom Petty plötzlich gut finde, macht mir Angst. Nun zeigt sich ganz deutlich, dass ich die 30 überschritten hab... :-)
Naja, wenn das alles wäre, dann könnte man nicht wirklich Ereignissen neben der EM sprechen.

Die Bahn vs. VRR
Jaaaaa, sehr unterhaltsam. Der VRR (Verkehrsverbund Rhein Ruhr) hat der DB AG den sehr lukrativen Nahverkehrsvertrag gekündigt. Weil die DB AG sich nicht an ihre Pflichten hält -- nämlich für Sicherheit, Sauberkeit und Pünktlichkeit (S-S-P) zu Sorgen. Quasi Primärtugenden auf eiserner Schiene. Quasi die drei Grundvokabeln eisenbahnerischen Deutschtums. Die Züge sind verschmutzt (das kann ich bestätigen), unpünktlich oder fallen gleich ganz aus (jaja!). Oder fahren, aber sind größtenteils defekt... Klos die nicht funktionieren, Türen die einen gefangen halten. Und es gibt nicht die versprochenen Aufpasser in nächtlichen S-Bahnen. Vermutlich weil die nicht irgendwo arbeiten wollen, wo man noch nicht mal kurz Pipi machen kann ohne sich eine Infektion zu holen. Das hat der VRR nun registriert (hätten sie mich schon vor Jahren nach fragen können) und zieht Konsequenzen. Damit setzt der VRR die Bahn ordentlich unter Druck. Denn all diese Dinge (S-S-P) vertragen sich gar nicht mit dem Börsengang der Bahn -- hier stört der Fahrgast nur, denn im Vergleich zu teuren Exportgütern etc (welche die Bahn viel lieber und imt höherer Priorität auf ihren Güterzügen herumkutschiert) ist das menschliche Transportgut blöd zu transportieren, nörgelt rum und so. Hat nur den Vorteil, dass es sich ganz selbst verlädt.
Tja, Hr Mehdorn. Das ist es eben -- wer die Einnahmen aus dem Nahverkehr nicht will (und dieses Signal sendet ihr Unternehmen) der kriegt sie auch nicht. Geschenkt gibt es nix, denn das hier ist der Kapitalismus, den sie so sehr lieben. Wär das nicht ein guter Zeitpunkt für den Staat (vielleicht die Länder?) den regionalen Nahverkehr wieder zu "verstaatlichen" (uuuuuuuuh! bei dem Wort gibt es eine spürbare Erschütterung der Macht, Luke!)?? Dann könnte man vielleicht die blöde Bahnaktien als Klopapier in die Toiletten hängen. Ist nämlich meist auch keins da... ;-)

SPD, "Onkel Bräsig" Beck und das Spiel der Macht
Was tut man, wenn man folgendes Problem hat: eine Person befindet sich in einer mächtigen Person, die aber völlig untragbar, nervig, peinlich und im großen und ganzen kontraproduktiv ist? Loswerden, klar. Aber unglücklicherweise ist das Problem dergestalt, dass sich diese Person ein eigenes Netzwerk von schafigen Unterstützern geschaffen hat. Und man selbst ausserdem in allgemeiner demokratischer Handlungsunfähigkeit erstarrt ist.
Hoffnunglos? Nein. Da gibt es traditionell trotzdem Möglichkeiten.
Wenn wir an die deutsche Politik denken, fällt als erstes ein: man kann Leute "wegloben" -- was bedeutet, ihnen einen vermeindlich wichtigen Posten bei der EU zuzuschanzen. In Fachkreisen auch "die Deppendichte in Brüssel erhöhen" genannt. Siehe Stoiber. Klappt leider nicht immer, denn die Anzahl an völlig anspruchslosen Posten in Brüssel ist sicher auch begrenzt.
Man kann solche Personen auch abmurksen lassen. Ui, ja, das kommt nicht so oft vor, klar, und wird in Deutschland immer schick als Selbstmord getarnt. Dafür haben wir die Geheimdienste. Achtung, Verschwörungstheorie: siehe Barschel, Petra Kelly et al. Ein wenig extrem für den politischen Alltag, diese Möglichkeit, aber sicher gut zu wissen das man es kann.
Eine dritte Möglichkeit wurde gerade eben erst am Beispiel Kurt Becks eindrucksvoll demonstriert. Man kann die Pressemaschinerie nutzen, um der Person Dinge in den Mund zu legen, die nie gesagt wurden. Zum Beispiel eine Rücktrittsankündigung. Und wie das eben so ist, wenn man es nur fest genug schreibt, druckt und glaubt, wenn man auch noch in der hinterletzten Nachrichtenklitsche auf Neun Live verkünden lässt, dass Kurt Beck zurücktreten will -- dann glaubt er es am Ende vielleicht selber und tut es? Möglich. Elegant.
Hat aber nicht geklappt. Denn diese Aktion setzt etwas voraus -- ein Mindestmaß an Überzeugungskraft und Fantasie bei der erleidenden Person. Schliesslich muss sie sich etwas vorstellen, dass sie gar nicht will. Aber beides hat Kurt Beck nicht. Er ist der uninspirierteste, langweiligste, bräsigste und profillos-blasseste Politiker seit langem. Und von daher immun gegen solche Presseattacken. Er macht einfach weiter, poltert weiter seine schwer erträglichen Reden, säuft weiter eifrig Wein und ist weiter schlicht und einfach er selbst, Onkel Bräsig. Fall beendet. Muss sich halt was neues ausgedacht werden.

Aufstände stehen bevor
Nun muss ich am Ende doch noch mal auf die EM kommen... mir ist klar geworden, dass dies der letzte "normale Tag" vor einer langen Krise in NRW sein könnte, schwere Aufstände, Plünderungen, Straßenschlachten und Feuersbrünste. Möglicherweise müssen Blauhelmtruppen der UN bald unsere Innenstädte befrieden. Warum? Na, heute spielt Türkei gegen Deutschland im Halbfinale der EM. Nein, das allein hat nicht so ein Konfliktpotential. Aber! Heute ist in NRW letzter Schultag und Zeugnisvergabe. Da weiß man, dass Horden von frustrierten Jugendlichen, angefüllt mit einer explosiven Mischung aus teenage-angst und Alkohol, ohnehin schon durch die Fußgängerzonen marodieren. Nun werden die alle zu Public-Viewings gehen, sich eine extra Portion Frust, Alk und gewaltbereiten Nationalismus (in beiden Lagern!) abholen. Das überschreitet dann die kritische Masse. Eskalation. Massenpanik. Terror.
Viel Spaß dabei.
Wir lesen uns morgen wieder...

Montag, Juni 23, 2008

heimlicher Trikottausch (oder Polonium)

Also. Hab mich länger schon nicht mehr lesen lassen hier, weil der Schmerz zu groß war. Meine Favoriten, die Holländer, sind nämlich Samstag sang- und klanglos aus der EM ausgeschieden. Das war hart. Aber ich habe eine paar Erklärungsversuche.

Möglichkeit 1: heimlicher Trikottausch
Die Niederländer wurden gezwungen, mit täuschend echten Latexmasken, Perücken und deutschen Trikots gegen die Portugiesen aufzulaufen. Die Jungs in oranje (na, nu in Weiss-Schwarz) taten, trotz der ungewohnten Situation, das was sie am besten können -- sie spielten wunderbar anzuschauenden Fußball, schön offensiv und sehr erfolgreich. So zogen die vermeindlichen Deutschen eindrucksvoll souverän ins Halbfinale ein.
Was taten die Deutschen? Die, nun ja mit Hilfe der niederländischen Geiseln gut ins Halbfinale gerückt, wollten trainieren -- sie streiften sich oranje Trikots über, zogen sich ebenfalls täuschend echte Latexmasken über, und spielten als Verkörperung der Niederländischen Elf ihren gewohnten Rumpelfussball, unansehnlich und erfolglos. Um dann auch chancenlos gegen Russland auszuscheiden.
So muss es gewesen sein.

Möglichkeit 2: Polonium Attentat
Den Russen war von vorneherein klar, dass sie zwar ein gute, junge und dynamischen Mannschaft haben, aber gegen die Niederlande unmöglich würden gewinnen können. Daher griffen sie mit Hilfe des FSB in die alte Mottenkiste der Geheimdienste und schütteten den Niederländern Polonium ins Essen. Das strahlende, giftige Element vernebelte den Spielern in orange völlig die Sinne, weswegen sie so lahm, schlecht und rumpelig spielten wie sonst nur die deutschen (welche wiederum völlig auf Speed waren).
So muss es gewesen sein.

Möglichkeit 3: Realität
Die Auswahl von Deutschland hat einfach saugut gespielt und den Portugiesen gezeigt, wo Jogi die Locken hat. Und die Niederländer waren müde, aus dem Takt, niedergeschlagen von einem Schicksalsschlag in der Mannschaft und mit einer disziplinerten, dynamischen und unangenehm motivierten russischen Mannschaft schlicht überfordert.
Neee, das ist doch zu weit hergeholt.

Postskriptum: es hat dann auch noch die Italiener getroffen. Anscheinend nutzt es bei der EM nichts, ein Favorit zu sein und guten Fussball zu spielen. Die EM scheint, siehe letztes Mal mit Griechenland, ein Turnier speziell für kleine, kampfstarke Aussenseiterteams zu sein. Naja, so sei es denn.

Mittwoch, Juni 18, 2008

vor dem Viertelfinale

Die armen Rumänen. Ich find es ein wenig schade, dass die so aufopferungsvoll gefightet haben, und nun trotzdem ausgeschieden sind. Die Niederländer haben sie nicht gewinnen lassen gestern. Nein, eine "B-Elf" hat genügt um die Runmänen mit 2:0 nach hause und damit aus dem Turnier zu schicken. Das war gut für die Italiener -- denn nur so war deren Sieg gegen die Franzosen etwas wert. Auch Italien hat sich, mit ach und krach allerdings, ins Viertelfinale gerettet. In etwa so souverän wie die Deutschen...
Aber die Franzosen, ach die Franzosen. Die hatten gestern Pech: erst verletzt sich Ribery schwer (was auch noch den Bayern zu schaffen machen könnte, wenn er z.B. deswegen die Saisonvorbereitung verpasst), dann eine rote Karte, dann auch noch schlecht gespielt... naja, sie waren schlicht und einfach nicht gut genug. Aber ein wenig schade ist es schon, für die Franzosen.

Tja, nun ist heute noch die Frage ausstehend, wer aus Gruppe D als zweite Mannschaft weiterkommt, sozusagen, wer der Gegner der Niederländer im Viertelfinale wird. Es kommt zu einem Endspiel zwischen Schweden und Russland -- wobei die Schweden leicht bessere Karten haben, weil denen ein Unentschieden aufgrund des besseren Torverhältnisses reichen würde. Wir werden sehen -- in der Leistungsstärke, wie ich sowohl Schweden als auch Russland hab spielen sehen, sind beide Teams keine Gefahr für "meine" Niederländer... :-)

Was gibt es eigentlich so an Klatsch und Tratsch aus dem deutschen Lager in Ascona? Nach dem es, in der Folge des peinsamen Auftritts gegen Kroatien zu einem kleinen Streit über die Spielerfrauen gekommen war (nein, ich werde hier KEINEN Link zu Bild.de präsentieren, sicher nicht!) beziehen sich die Diskussionen derzeit eher auf medizinische Fragen. Was ist mit Frings' Rippe los und kann Poldi's Wade bis morgen halten? Ausserdem medizinisch, aber eher im Bereich Psychologie: wird Gomez' seine Scham überwinden und aus dem Bett hervorkommen, in dem er seit seinem Aussetzer vor dem Tor liegt und sich das Kissen über den Kopf zieht? Ist aus Löw nun ein Choleriker geworden? Ob er überhaupt im Viertelfinale wieder in die Nähe der Mannschaften gelassen wird (aus Sicherheitsgründen) wird heute von der UEFA entschieden. Ich bin gespannt. Für alle weiteren Fragen zur Situation im deutschen EM-Lager kann ich nur auf diese putzige Webseite verweisen: http://www.die-lage-am-lago.de/

Dienstag, Juni 17, 2008

Rumpel, Rumpel, Rumpel

Ähhh, bäähhh, würg... die deutsche Mannschaft hat sich mal wieder in die nächste Runde gerumpelt. Mit einer unwürdigen Vorstellung, die den Sport als solchen nicht gerade in schmeichelhaftem Licht erscheinen lässt, haben sie sich gegen, vor Unvermögen auch nur so strotzende, Österreicher durchgesetzt und sind nun im Viertelfinale. Mehr kann man da eigentlich nicht zu sagen, es war so einer dieser Vorfälle, bei denen man beschämt zu Boden schauen sollte. Und auch die deutschen Spieler haben nicht wirklich gejubelt -- sie haben eher den Eindruck gemacht, dass es sie furchtbar genervt hat überhaupt eine Vorrunde spielen zu müssen, wo sie doch sooooo gut sind und eigentlich direkt im Finale gesetzt sein sollten. Schlimm, wenn biederer, unansehnlicher Fußball auch noch mit Arroganz gepaart ist.
Da passte es ins Bild, dass der ja angeblich so gefasste und souveräne Löw sich nach einem Streit mit dem österreichischen Trainer auf die Tribüne verbannt sah, wo er sich erstmal bei Angela Merkel ausheulte. Ich halt ja eh nicht so viel von Löw, aber das war doch witzig zu sehen, wie die Konstruktion eines Charakters angesichts (unangenehmer) Realitäten in sich zusammenfällt. Ein nicht nur auf den Fussball beschränktes Phänomen, übrigens...
Na, immerhin scheint es für ein paar wackere Party-Freaks aus irgendeinem Grund (Alkohol?) trotzdem ein guter Abend gewesen zu sein, denn es fuhren bis noch nach 1 Uhr einige wenig (und immer die gleichen, glaub ich) Verrückte an meinem Haus vorbei, und haben mit so einem Spielzeugmegaphon "ole ole ole-ole" gebrüllt. Nervig. Sehr nervig.

Ich selber versuche wieder zur Arbeitsnormalität zurückzukehren, während ich darauf warte dass ich Nachricht von meinem Vorstellungsgespräch in Holland bekomme. Ist ein wenig doof, so in der Luft zu hängen -- zumal es mir sehr gut gefallen hat da, und ich die Stelle glaub ich ganz gern hätte. Aber mehr als warten kann man nicht, und zu viele Hoffnungen sollte man sich vielleicht auch nicht machen -- angesichts der Tatsache, dass es immer mindestens eine Person gibt, die besser als man selber ist. Oft ist es eher sogar so, dass es viele gibt, die besser sind. Hoffen und Warten. Das ist das Spiel im Moment.
Die schrägen Texte, die unsere Studierenden verfassen (und die ich korrigieren/durchsehen muss) helfen aber beim Ablenken -- wenn man erst mal so zwei, drei Stunden lang Schmarrn gelesen hat, aus dem man perfekt erkennen kann, dass in der Übung nicht aufgepasst wurde, dann ist man angenehm wütend auf gegenwärtige Dinge und kann nicht viel Hirnschmalz darauf verwenden, sich über die Zukunft Gedanken zu machen. Kann ich jedem empfehlen... ;-)

Samstag, Juni 14, 2008

"Zwei mal Fussball, aber vom Feinsten, bitte!" --

"Gerne, darfs etwas mehr sein?" --
"Ja. Jaa. JAAAAAAAAAA!"

Das war Begeisterung pur gestern bei mir. Zuerstmal war natürlich schön, so zeitig von der Arbeit heim zu fahren, dass ich um 18 Uhr bereits mit Essen (Chili, mjam!) und Bier (Becks, mjam!) vor der Glotze liegen konnte. Und dieser Zustand, bis auf gelegentliche Bierflaschenwechsel, sollte bis zum späten Abend anhalten...
Und ach, was bin ich gut unterhalten worden! Die EM hat nun so richtig angefangen, es geht um was bei den Spielen. Und das hat man den Akteuren angemerkt.
Das erste Spiel, Italien vs. Rumänien -- das war ein intensiv geführtes Kampfspiel. Die Rumänen, immerhin mit Italien den Weltmeister vor der Nase, haben wacker und tapfer im Rahmen ihrer Möglichkeiten gefightet. Ich hab große Respekt vor denen, wie sich sich durch höchsten Einsatz ins Spiel gebracht haben. Und mit Mutu hatten sie einen, von dem sich Ballack noch eine Scheibe abschneiden kann. Der war überall, wurde immer gesucht und hat quasi jeden Angriff mit aufgebaut. Am Ende war er körperlich fertig. Und geistig... den er vergab den Elfmeter, der dem underdog Rumänien sicher den Sieg gegen stehend K.O. seiende Italiener gebracht hätte. So bleibt es spannend in der Gruppe, auch gut.
Dann Niederlande - Frankreich. Ein Spiel, dass schon von den Namen her eines WM-Finales würdig wäre. Und zumindest die Niederländer haben auch Weltklasseniveau gezeigt. Angefangen von einer Abwehr, die sich trotz (teilweise nur vom Kommentator herbeigeredeter) leichter Qualitätsmängel als robust und sicher erwies, über ein quicklebendiges Mittelfeld bis hin zu den Angreiferraketen Robben und van Persi, die wie Road Runner und Speedy Gonzalez die französischen Spieler zu einer blau-gekleideten Version von Carl Coyote degradierten. Die Franzosen hingegen agierten auf allen Positionen behäbig und berechenbar. Nur der Zustand von Ribery, der im Stile eines Einzelkämpfers manches mal die Niederländer ganz allein beschäftigte, kann als "Normalform" bezeichnet werden. Auch wenn, ok, Henry ein schönes Tor für die Blauen erzielte -- aber das war nicht mehr als ein kurzes Lebenszeichen. Der Rest des Spiels war oranjes Feuerwerk der Extraklasse, was sich im Ergebnis (4:1) ja auch wiederspiegelt.
Neben der offensichtlichen Stürmerstars möchte ich einen Spieler bei den Niederländern hervorheben, der mir gut gefällt: der Verteidiger Andre Ooijer von den Blackburn Rovers. Der hat so eine grundsolide, ehrliche, rauhbeinige Spielweise, dass er mir fast als würdiger Ersatz für meinen ehemaligen Lieblingsverteidiger Jaap Stam daherkommt.
Und wenn dann am Ende die Niederländer (allen voran der super-sympathische Torhüter van der Saar) zur Feier nach dem Abpfiff ihre Kinder aufs Feld holen und sich alle kreuz und quer knuddeln und herzen, dann bin ich mir sicher: wir sehen da nicht nur die beste Mannschaft und den zukünftigen Europameister 08, sondern auch die netteste Mannschaft des Turniers!

Donnerstag, Juni 12, 2008

Extrablatt, Extrablatt! Deutschland unterliegt Kroatien

Strebt die Mannschaft der deutschen dem gleichen "Ziel" entgegen, dass die Schweizer schon erreicht haben? Auszuscheiden, nämlich? Ganz frisch aus der Druckpresse hier das neuste News-update... Deutschland verliert mit 1:2 gegen bullig, zäh und schlau spielende Kroaten, die den deutschen Spielern ordentlich Frust bereitet haben. Was man dann an unnötigen Fouls von Hr. Ballack (arrogant, blasses Spiel) und Hr. Schweinsteiger (uneffektiv, rote Karte wg. Tätlichkeit) auch eindrucksvoll gesehen hat. Und das Tor, dass das Ergebnis knapper erscheinen liess, als es wirklich war, war erneut ein Ball der Podolski direkt auf den Fuß fiel. Klar, gute Schußtechnik. Aber die Kroaten haben einfach nichts anbrennen lassen, nachdem sie die Führung einmal erobert haben, und deswegen kann man durchaus von einem verdienten Sieg sprechen. Ausserdem: so langsm scheinen die Kroaten zu den Angstgegnern der deutschen Nationalmannschaft zu werden. Irgendwie fehlten aber auch die Impulse vom ja ach so hochgelobten Hr. Löw... und bitte, Odonkor als Verteidiger hinten-rechts einzusetzen war nun nicht der klügste Schachzug, das kann mir keiner erzählen.
Vielleicht mal eine überfällige Abkühlung für den nationalen Wahn? Aber wie schnell der angeblich "positive Patriotismus" dann wieder in einseitige Fanatismus ausschlägt, sah man gut im "ZDF Eurostudio" nach dem Spiel. Als Urs Meier zu recht sagte, dass Schweinsteigers rote Karte richtig war, wurde er ausgepfiffen und ausgebuht, obwohl auf der riesigen Leinwand deutlich zu sehen war, wie der deutsche Spieler den kroatischen absichtlich im Halsbereich stößt. Man kann nur hoffen, dass der angekratzte Nationalwahn der deutschen Fans nun nicht überall zu Schlägereien und derartigem führt, zu einem Frustfoul auf nationaler Ebene quasi.
So kommt also noch Bewegung in die Gruppe B, Kroatien ist sicher weiter, und es hängt nun richtig was davon ab wie Polen vs. Österreich gleich ausgeht. Kann dann Montag spannend werden.

Dienstag, Juni 10, 2008

der Europameister??

Gestern konnte ich wegen der Lehrveranstaltungen, in die ich eingebunden bin (Seminar diesmal) leider nur ein Spiel der Euro 2008 anschauen -- Niederlande gegen Italien. Aber das hat sich gelohnt! Es ist ja bekannt, dass ich die Niederländer ganz, ganz oben auf der Liste der potentiellen Europameister stehen hab. Und ich finde, das Vertrauen und die Sympathie haben sie gestern bestätigt. In einem von Anfang an überlegen geführten Spiel haben sie "pomadig" (das ist so ein Fußball-Begriff, der sonst nie benutzt wird) agierenden Italienern gezeigt wie schöner Fußball aussieht. Die Italiener dachten wohl könnten sich auf dem Ruhekissen ihres Weltmeistertitels durch die Vorrunde schlummern. War aber nicht so. Flugs hatten sie zwei sehr ansehnliche Tore kassiert. Dabei waren nämlich vor allem Kuyt und Snijder so stark, dass sie den Italienern jeglichen (so an dem Abend überhaupt vorhandenen) Schneid abkauften. Und der Verteidiger Boulahrouz (den wir ja eher unrühmlich aus der Bundesliga kennen) hat unter anderem dazu beigetragen, dass der ach so gefürchtete italienische Angriff verpufft. Auch wenn die Herren in blau versuchten mit großer Härte zu agieren, ließen sich die Niederländer nicht aus der Ruhe bringen -- und dank des nun offeneren Spiels, Italien musste schliesslich attackieren -- fiel dann auch folgerichtig das 3:0. Haben wir da den zukünftigen Europameister aufspielen sehen? Ich glaube, es könnte durchaus sein.
Ein sehr gutes Spiel, spannend, ansehnlich, erfolgreich für meine Tipp-Favoriten. Was will man mehr? Und bisher lieg ich mit meiner Qualitätseinschätzung der Gruppe auch nicht so ganz falsch... obwohl das zweite gestrige Spiel (Frankreich - Rumänien) wohl eine ziemliche Enttäuschung war.

Heute spielt die "so lala" Gruppe, bin nicht so übermäßig gespannt auf die Spiele. Und morgen geht es wieder mit der Gruppe A weiter, der "Klassiker" Türkei-Schweiz wird wieder "ausgetragen"... werde aber vermutlich wegen meines Ausflugs zu einem Vorstellungsvortrag in die Niederlande keines der Matches ansehen können. :-(

Montag, Juni 09, 2008

die ersten Spiele

So, nun ist es soweit. Es ist wirklich losgegangen.
Am Samstag, nach einer ausgiebigen und erfolgreichen Shoppingtour mit meiner Freundin hab ich mich zunächst von Teilen der Eröffnungsfeier der Euro 08 berieseln lassen... das war mal wieder so eine Sache. Wenn der Kommentator nicht irgendwo abgelesen hätte, was der ganze Mummenschanz bedeuten sollte, wär ich nie drauf gekommen. Ich hätt eher an ein wildgewordenes Umzugsunternehmen gedacht, bei all den Kartons.
Dann die ersten beiden Spiele der Gruppe A. Also, meine Prognose was die Brutalität angeht wurde weder von Schweiz vs. Tschechien (0:1) noch von Portugal vs. Türkei (2:0) bestätigt. Dafür waren beide Spiele einigermaßen öde und nicht wirklich mit viel Elan geführt. Die Schweizer hätten nicht verlieren müssen, da sie ganz gut waren, und die Türken haben gespielt wie auf Valium. Weiß nicht, der Samstag hat mich nicht überzeugt.
Das ging dann gestern, bei den Spielen der Gruppe B gerade so weiter. Zuerst Österreich gegen Kroatien. Der zweite Gastgeber... auch dieses Spiel war nicht sonderlich ansehenswert. Nach frühem Elfmeter (da dachte ich kurz, die aufgeputschten Ösis gehem dem Schiri an den Kragen) haben die Kroaten nix mehr anbrennen lassen. Gähn.
Dann haben wir uns auf den Weg gemacht um bei einem Kumpel von mir zu grillen. Das war nicht nur lecker und gesellig, sondern auch lustig-- weil von seinem Balkon aus die ganzen Bekloppten zu sehen waren, die nach dem leidlich überzeugenden 2:0 der Deutschen gegen Polen, als hätte es sich um ein Finale und nicht um das erste Vorrundenspiel gehandelt, hupend und johlend durch Wuppertal gerast sind. Teilweise mit 6 Fahnen am Auto, mit unangeschnallten Fahrgästen die aus dem Fenster hingen (bei 50 km/h)... völlig bescheuert. Ich weiss ja nicht, so toll war das Spiel nun auch wieder nicht (wenn auch eines der interessantesten bisher), und sooooo ein immens starker Gegner waren die Polen nicht, dass man sich so freuen muss. Was soll denn dann passieren, wenn die deutsche Mannschaft in die Endrunde kommt? Reißen sie dann die Stadt nieder, die Bescheuerten?
Ich hab ja das Gefühl, dass die national-patriotische Hysterie, bei der diesjährigen Euro 2008 noch schlimmer ist als bei der WM 2006. Ich hab Autos gesehen, da waren 4 so kleine Fensterfähnchen dran, und eine große aufs Dach gespannt. Ich hab Häuser gesehen, da hingen 10 oder 12 großformatige Fahnen am Balkon. Und hier um die Ecke meines Instituts ist ein Häuschen, da wurden Wimpelketten in SRG von den nahen Straßenbäumen zum Dach gespannt.
Was, frage ich mich, was hat das mit Sport zu tun? Was geht da schief? Was für eine Fehlfunktion haben diese Leute? Es ist fast so, als habe man nur auf einen Anlaß gewartet, endlich wieder in Hurra-Patriotismus verfallen zu dürfen. Ich kann immer noch nur mit dem Kopf schütteln und mich an Manfred Breuckmann halten, der mich sehr beeindruckt hat, als er am Montag letzter Woche im WDR2 Montalk sagte (ich muss leider paraphrasieren), dass bei ihm "Fussball keinerlei nationale Gefühle hervorrufe". Bei der ganzen "positiver Patriotismus"-Scheiße, die sonst in den Medien gequirlt wird, ein angenehmes Bekenntnis zur Besonnenheit von einem sehr angenehmen Sportmoderator. Vielleicht hör ich mir das Finale, egal wer spielt, lieber gleich im Radio auf WDR2 an, weil der Hr. Breuckmann das moderieren wird. Besser als mir das einseitige Geleier von Rethy et al. anzuhören ist es allemal.

Ok. Die Euro ist nun wirklich gestartet. Ich fühl mich wie mit einer Zeitmaschine zurück ins Jahr 2006 versetzt. Ich reg mich immer noch über SRG auf, über die fiese Spielweise der Portugiesen. Und über passives Abseits auch, blöde dämliche Regel... ;-)
Mal sehen, was noch kommt.

Freitag, Juni 06, 2008

Letzte Vorbereitungen

Ach, wenn ich nur mehr Zeit hätte. Irgendwie verfliegen die Tage... ja... wie im Fluge halt. Blöd, ich kann mich gar nicht so recht auf die Euro vorbereiten. Ich sollte im Trainingslager sein, letzte taktische und körperliche Feineinstellungen proben. (Also, wo legen wir die Schnitzel hin und wo die Würstchen? Wie krieg ich meine Leber wieder in Form? Solche Fragen halt). Aber leider gibt es zuviel zu tun, ein "Vorstellungsgespräch" in den Niederlanden steht an (da muss ich einen Votrag halten, der natürlich einigermaßen perfekt sein sollte, was eeeecht viel Zeit kostet), es gibt irgendwie einen kontinuierlichen Strom an Lehr-bezogener Arbeit (wer hat sich dieses Protokolle-Schreiben an der Uni eigentlich ausgedacht?) und persönlichem Kram.
Ächz. Ich brauch Urlaub.
Das deutsche Fußballteam hat es da besser. Noch gammeln die in ihrem Luxushotel in Ascona herum und haben sogar noch was für ihr Selbstbewusstsein getan, indem sie eine U18 Mannschaft in Grund und Boden gespielt haben. Na, das ist ungefähr so wie vor der Schlacht noch ein paar hilflose Kleintiere zu zerquetschen... ;-) Jedenfalls fliegen die wohl heute oder morgen oder so nach Klagenfurt (war ich da nicht auch schon mal im Urlaub?) und kommen dann mal langsam in Fahrt für das Spiel am Sonntag. Wird aber auch Zeit...

Montag, Juni 02, 2008

EM 2008 Vorbetrachtung, Folge 4

Gruppe D... die "joa, net schlecht" Gruppe
  • Griechenland
  • Schweden
  • Spanien
  • Rußland

Die vierte Gruppe, die Gruppe des Titelverteidigers. Rehakles und seine Mannen, geschlossene Phalanx der Abwehr, angetreten ihre Titel zu verteidigen. Vermutlich mit derart uninspirierenden Fußball wieder, dass alle gegnerischen Mannschaften sich vor Somnolenz kaum auf den Beinen halten können und verschnarcht und hilflos die Dominanz der "super-effektiven" Griechen hinnehmen müssen -- aber nur bis zum 1:0, weil die Griechen den Beton anrühren um das Ergebnis zu halten.
Koffeintabletten kann man also nur verschreiben den Spaniern, den Russen und den Schweden.
Spanien, der ewige Geheimtipp. Ich glaube bei keiner anderen Mannschaft wurde der Satz "muss man auf der Rechnung haben" oder "sind immer für eine Überraschung gut" so oft geschrieben wie bei den Spaniern. Ja, sie spielen ganz netten Fußball, joa sie sind net schlecht, aber die Überraschung ist meist nur, dass der gelehrig, fussballsachverständige Tipp ("dieses Jahr machens die Spanier") in ansehnlichen aber erfolglosen Wohlgefallen verpufft.
Ähnliches gilt für die Russen, welche keinen schlechten Fußball spielen und sicher nicht unterschätzt werden dürfen, aber für einen Spitzenplatz wird es eh nicht reichen. Ist doch immer so. Net schlecht, aber auch net gut.
Bleiben die Schweden -- ach, in wie viele Wohnzimmer hängen diese Schwedenfahnen? Klar, die Leute empfinden ein Kribbeln in der Leistengegend beim Gedanken an Freizügigkeit, hochgewachsene Blondinen bzw. stattliche Wikingertypen, Liberalität und Abenteuer. Pfffffff, als würde es beim Fußball darum gehen, in welchem Land die meisten dürren Blondies wohnen. Nein, das besten an den Schweden sind ihre schicken Farben. Fußball wie von IKEA halt, billig, nett anzusehen aber wenn eine Belastung auftritt (z.B. ein Umzug oder ein Viertelfinale) dann fängt es gehörig an zu wackeln. Nee, die Schweden sind net schlecht, aber taugen nicht für einen Titel. Sorry.
Nun hab ich mich natürlich in eine schlimme Situation manövriert-- da hab ich eine Gruppe mit einer Schnarchnasenmannschaft und drei Fassadenteams (vorne hui, eigentlich aber nix dahinter). Sicher, wird ganz netten Fußball geben, vielleicht sogar ganz nett anzuschauen sein (ausser vielleicht Griechenland -- aber da spielt Sympathie sicher eine Rolle mit). Für wenn soll man aber da tippen, wer ist in so einer Gruppe der Favorit?
Schwer, schwer. Aber ich werd mich wohl zu einem Urteil durchringen müssen...

Kurzfassung:
Erwartete Qualität der Spiele: 3/5
Erwarteter Unterhaltungswert: 3/5
Favorit: Spanien*

*: gleichzeitig bin ich sicher, dass die erste KO-Runde nicht überstanden wird. Wie immer bei den Spaniern.