Dienstag, Juni 17, 2008

Rumpel, Rumpel, Rumpel

Ähhh, bäähhh, würg... die deutsche Mannschaft hat sich mal wieder in die nächste Runde gerumpelt. Mit einer unwürdigen Vorstellung, die den Sport als solchen nicht gerade in schmeichelhaftem Licht erscheinen lässt, haben sie sich gegen, vor Unvermögen auch nur so strotzende, Österreicher durchgesetzt und sind nun im Viertelfinale. Mehr kann man da eigentlich nicht zu sagen, es war so einer dieser Vorfälle, bei denen man beschämt zu Boden schauen sollte. Und auch die deutschen Spieler haben nicht wirklich gejubelt -- sie haben eher den Eindruck gemacht, dass es sie furchtbar genervt hat überhaupt eine Vorrunde spielen zu müssen, wo sie doch sooooo gut sind und eigentlich direkt im Finale gesetzt sein sollten. Schlimm, wenn biederer, unansehnlicher Fußball auch noch mit Arroganz gepaart ist.
Da passte es ins Bild, dass der ja angeblich so gefasste und souveräne Löw sich nach einem Streit mit dem österreichischen Trainer auf die Tribüne verbannt sah, wo er sich erstmal bei Angela Merkel ausheulte. Ich halt ja eh nicht so viel von Löw, aber das war doch witzig zu sehen, wie die Konstruktion eines Charakters angesichts (unangenehmer) Realitäten in sich zusammenfällt. Ein nicht nur auf den Fussball beschränktes Phänomen, übrigens...
Na, immerhin scheint es für ein paar wackere Party-Freaks aus irgendeinem Grund (Alkohol?) trotzdem ein guter Abend gewesen zu sein, denn es fuhren bis noch nach 1 Uhr einige wenig (und immer die gleichen, glaub ich) Verrückte an meinem Haus vorbei, und haben mit so einem Spielzeugmegaphon "ole ole ole-ole" gebrüllt. Nervig. Sehr nervig.

Ich selber versuche wieder zur Arbeitsnormalität zurückzukehren, während ich darauf warte dass ich Nachricht von meinem Vorstellungsgespräch in Holland bekomme. Ist ein wenig doof, so in der Luft zu hängen -- zumal es mir sehr gut gefallen hat da, und ich die Stelle glaub ich ganz gern hätte. Aber mehr als warten kann man nicht, und zu viele Hoffnungen sollte man sich vielleicht auch nicht machen -- angesichts der Tatsache, dass es immer mindestens eine Person gibt, die besser als man selber ist. Oft ist es eher sogar so, dass es viele gibt, die besser sind. Hoffen und Warten. Das ist das Spiel im Moment.
Die schrägen Texte, die unsere Studierenden verfassen (und die ich korrigieren/durchsehen muss) helfen aber beim Ablenken -- wenn man erst mal so zwei, drei Stunden lang Schmarrn gelesen hat, aus dem man perfekt erkennen kann, dass in der Übung nicht aufgepasst wurde, dann ist man angenehm wütend auf gegenwärtige Dinge und kann nicht viel Hirnschmalz darauf verwenden, sich über die Zukunft Gedanken zu machen. Kann ich jedem empfehlen... ;-)

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