Mittwoch, Juni 27, 2007

gaming tuesday

Gestern war unsere Spielgruppe etwas dezimiert und wir waren auch alle zu spät dran. Daher wollten wir nicht wie üblich Illuminati zocken. Wir entschieden uns dafür, das Spiel "Fiese Verliese" (link) zu testen, das ich mir vor einiger Zeit gekauft (eigentlich um es zu verschenken) aber noch nie wirklich gezockt hab.
Worum geht es? Die Spieler schlüpfen in die Rolle von verrückten Magiern, die jeweils einen der 5 Dungeons vor den Toren von Blutbadhausen geerbt haben (siehe hier, für eine theoretische Aufarbeitung des Dungeon-Themas). Nun haben sie eine Wette/Wettstreit darum, wer den gefährlichsten Dungeon hat - ohne natürlich zu wissen welcher wem gehört. Dazu heuern sie Abenteuergruppen an, die sie in die Verliese schicken um dort die Schätze zu bergen und zu sehen, wer der tödlichste ist.
Soweit zum Setting. Das Spiel kommt mit einem niedlichen Spielbrett und vielen Karten sowie lustigen Pappaufstellern als Spielfiguren. Überhaupt das Design, ist echt schrullig -- der gleiche Zeichner, der auch die Munchkin-Karten gezeichnet hat. Ein lustiger und sehr begabter Typ namens John Kovalic.
Jedenfalls läuft das Spiel in verschieden Phasen ab, die jeweils ein wenig anderes und eigenes taktisches Verhalten erfordern. Man muss zunächst reihum Abenteurer anheuern. Hier muss man abwägen was man will, den Abenteuer die gut gegen andere Kämpfen (ja, PvP ist ein wichtiges Element) sind schlecht im Verlies (sie können wenig Schätze schleppen und kratzen leicht ab). Für diese Phase ist das Gold aus den Dungeons wichtig, je mehr man hinblättert desto stärker der Abenteurer den man kriegt.
Die Abenteurer sind wirklich die Würze des Spiels. Lustig gezeichnet parodieren sie all möglichen Fantasy Klischees -- bis hin zu dem, dass alle weibliche Charaktere dicke Titten haben, alle männliche große Nasen und alle Elfen Strumpfhosen tragen.
Hat man alle eine Gruppe zusammen wird das Verlies ausgewählt in das man möchte. Treffen zwei (oder mehr) Gruppen vor dem selben Verlies aufeinander, kommt es zum Kampf. Hier muss man (geheim) eine Kampfreihenfolge seiner Karten festlegen -- ein taktisches Element. Dann wird nach und nach die Stärke der gegeneinander Kämpfenden Helden verglichen. Gewinnt man den Kampf und tötet gegnerische Helden, so kriegt man Blutpunkte (wovon man 7 haben muss um zu gewinnen, gleich mehr dazu. Die Gruppe mit den meisten überlebenden Helden darf (wie die ohne Kampf) in den Dungeon.
Hier wird nun Schatzkarte um Schatzkarte aufgedeckt -- diese haben verschiedene Goldwerte und einen Buchstaben. Wenn der Buchstabe mit dem auf der Heldenkarte übereinstimmt ist der Held tot und es kommt ein Blutpunkt in den Dungeon. Dies ist die zweite Möglichkeit Blutpunkte zu kriegen: ist man der Besitzer des Verlieses, zählen dort verstorbene Helden als Pluspunkte. Ein paar (zu wenig!) besondere Gegenstände und Helden mit Sonderregeln (auch zu wenig!) runden das Spiel ab.
Zusammengefasst kann man sagen: ein flottes, rasch gespieltes Spiel, das verschiedene Elemente (Glück, Taktik, Planung) in flacher bis mittlerer Detailtiefe aufweist. Der Spieler vs. Spieler Kampf ist unterhaltsam und bringt Pepp in die Sache. Die Bilder sind ulkig. Aber definitiv nix für "wir treffen uns jede Woche" um das zu spielen. Anders als Munchkin oder Illuminati sind die Variantionsmöglichkeiten nicht hoch genug und das Spiel im Grunde zu simpel. Ich würd wegen der ulkigen Bilder 6/10 Punkten für das Spiel geben und es durchaus auch wieder kaufen als auch spielen. Eine nette Ergänzung meiner Sammlung.

Wie ging es eigentlich aus? Wir haben zwei Runden gespielt, einmal gewann Sa.- und einmal ich. Man hatte genug Zeit und Hirnkapazität frei auch mal zu Plaudern zwischendurch. Alles in allem ein netter Abend.

Dienstag, Juni 26, 2007

das leere Blatt

Nun ist es soweit. Die "einfachen" Teile meiner Dissertation sind geschrieben, ich hab meine Methoden erklärt und meine Ergebnisse in Text und Abbildungen (vielen Abbildungen) dargelegt. Nun wird es ernst. Ich werde zum Kapitel "Discussion" vorangehen, meine Ergebnisse im Lichte der vorhandenen Literatur, meiner Fragestellungen und überhaupt bewerten, die möglichen Fehlerquellen und Unterschiede bequatschen und vielleicht auch noch sagen was das überhaupt alles bedeutet. Das eine oder andere Zitat einstreuen aber weitestgehend selber reden.
Schluck. Nun ist wieder, wie gaaaanz am Anfang, ein "weißes-Blatt-Gefühl" da. Wie fang ich an?
Erstmal konnte ich mich noch drücken. Hab meine Literaturdatenbank (die ich kürzlich vom kommerziellen RefMan auf das bibtex-latex "kompatible" JabRef konvertiert hab und nurnoch dort weiterpflegen werde) aktualisiert. Hab eine Hochzeitskarte für eine Kollegin (heiratet am Samstag.... meine erste Hochzeit als Gast!) designed.
Nun gibt es nix mehr zu tun, ausser... ... mit dem Schreiben loszulegen. Gulp! Na gut. Ich werd vielleicht doch noch mal eine detailiertere, feinkörnigere Gliederung schreiben und, vor allem, die Schlüsselpaper die ich ziteren will, schon mal Vermerken. Das ist Strategie 1. Strategie Nummer 2, auch wenn das keine richtige ist, wäre einfach die Zähne aufeinander zu beißen und loszulegen. Das klappt bei mir manchmal auch. Dann bin ich vielleicht hinterher mit den ersten Absätzen unzufrieden, aber dann hat man schon mal was. Immerhin hab ich ja in meinem Paper auch schon Teile der Daten (wenn auch mit leicht anderer Zielrichtung) diskutiert. Vielleicht kann ich mich davon ja auch noch mal "inspirieren" lassen.
Naja, wenn ich in mich hineinhorche weiß ich ausserdem, dass mir beim Schreiben des Ergebnisteils eine ganze Reihe von Argumentationslinien und Erklärungsbedürftigen Punkten aufgefallen sind, die nun in der Diskussion nochmal aufgegriffen werden müssen. Eigentlich steck ich tiefer drin in meiner Arbeit als "jemals zuvor" quasi...
Nur ein wenig Angst vorm "leeren Blatt" also.

Ah, ein/zwei Randbemerkung zu Latex noch... ich muss erstmal sagen, dass nach erklimmen der Lernkurve ich doch nun rasch eine ziemliche Sicherheit erreicht hab. Es ist, und das mein ich so, eigentlich tatsächlich nicht so schwer mit Latex so ein Projekt zu erstellen. Aber, und das ist meine zweite Bemerkung, Latex ist auch nicht allmächtig oder perfekt hab ich bemerkt. Natürlich war das auch nicht zu erwarten. Meine Probleme hab ich mit der Menge der Abbildungen (float-Umgebungen) im Ergebniskapitel, die nicht so einfach zu handeln sind. In den Standardeinstellungen fing Latex einfach damit an, Seitenweise einzelne Abbildungen zu erzeugen, die weit weg vom eigentlichen Kapitel waren. Und ausserdem kam der häufige Latexerror "too many unprocessed floats" bei mir vor. Dieser liess sich durch ein paar strategisch platzierte
%floats abarbeiten!
\clearpage
%floats abgearbeitet!
aber leicht erledigen. Klar, wenn das Verhältnis von Text zu Bildern manchmal etwas ungünstig wird, dann muss man der engine etwas unter die Arme greifen.
Desweiteren hab ich, dem Internet sei dank, gelernt Latex etwas laxere Manieren im Bezug auf floats beizubringen. Dank folgendem Code in meiner Präambel
%#######################################
% Alter some LaTeX defaults for better treatment of figures:
% See p.105 of "TeX Unbound" for suggested values.
% See pp. 199-200 of Lamport's "LaTeX" book for details.
% General parameters, for ALL pages:
\renewcommand{\topfraction}{0.9} % max fraction of floats at top
\renewcommand{\bottomfraction}{0.8} % max fraction of floats at bottom
% Parameters for TEXT pages (not float pages):
\setcounter{topnumber}{2}
\setcounter{bottomnumber}{2}
\setcounter{totalnumber}{4} % 2 may work better
%\setcounter{dbltopnumber}{2} % for 2-column pages
%\renewcommand{\dbltopfraction}{0.9} % fit big float above 2-col. text
\renewcommand{\textfraction}{0.1} % allow minimal text w. figs
% change from 0.07 to 0.05
% Parameters for FLOAT pages (not text pages):
\renewcommand{\floatpagefraction}{0.8} % require fuller float pages
%changed to 0.8 from 0,7
% N.B.: floatpagefraction MUST be less than topfraction !!
%\renewcommand{\dblfloatpagefraction}{0.7} % require fuller float pages

% remember to use [htp] or [htpb] for placement
%######################################
konnte ich ein (mehr oder weniger) befriedigendes Aussehen erreichen.
Ein kleines Problem hab ich noch, aber das ist immanent und kann (soweit ich es überblicke) nicht behoben werden: wenn ein float, also in meinem Fall eine Abbildung plus ihre Bildunterschrift (die sind bei mir lang, denn ich verwende \caption[short title]{loooooooooong caption} um ausführliche Erklärungen unter die Abbildungen zu machen), insgesamt größer als eine Seite ist, dann kann man nix machen. Der Text der captions kann nicht, wie man es schon mal in wissenschaftlichen Journalen oder ähnlich bei langen Fußnoten sieht, auf die nächste Seite wrappen. Leider. Es soll die Möglichkeit geben das Bild und die caption (dann mit dem Befehl \captionof oder so) allein zu stellen. Aber das war mir zu haarig, weil man dann natürlich die räumliche Nähe und Reihenfolge der beiden Elemente auch wieder erzwingen muss.
Hab mich also entschieden einfach einige Abbildungen zu teilen/verkleinern, und nun gehts. Ist ein workaround.
Ich will aber gar nicht meckern, denn ich bin völlig begeistet was Latex (immerhin free open-source!) leistet. Meine Diss sieht sogar in ihrem Frühstadium jetzt, schon super professionell aus. Und ich hab viele, viele Querverweise benutzt, was man als Word-User ja tunlichst vermeidet. Zumindest war das bei früheren Wordversionen ein PITA. Nun hab ich massenhaft von den Dingern (ala "see also section X.X on page YX"), das macht den Text in sich geschlossen und wirkt gleich als hätt ich unheimlich logische Struktur in meiner Arbeit. Geil, gell?

Montag, Juni 25, 2007

Mittelaltermarkt

Bin ja ohne Zweifel ein Fantasy-Fan. Und man kann eine gewisse "mittelalterlichkeit" in den allermeisten Fantasysettings nicht verneinen. Aber es ist eine Sache, sich eine (vielleicht) idealere Welt voller Geheimnisse und Abenteuern auszudenken, deren Komplexität absichtlich in Grenzen hält, und es ist eine ganz andere Sache mit ganz eng gesetzten historischen Scheuklappen, viel Wunschdenken und geradezu bestechender Ignoranz so zu tun als sei das "reale" Mittelalter eine ganz tolle Sache gewesen.
War am Sonntag (aus Versehen) auf einem Mittelaltermarkt in Schloß Burg in Solingen. Naja, ich war da schon lange nicht mehr, die Burg ist echt lohnenswert weil der Museums- und Besichtigungsrundgang durch Rittersaal, Türme und Wehrgänge und Bergfried echt nett ist. Auch wenn das Museum ziemlich schwach dokumentiert und wie ein wildes Sammelsurium von Artefakten rüberkommt. Egal. Für Kinder ist Schloß Burg super.
Aber wir dachten eigentlich einen Kunsthandwerkermarkt zu sehen. Stattdessen war es diese unerträgliche Klientel von Liferollenspielern und Re-enactment Typen, die in ihren grässlichen Bettlakenoutfits da herumsprangen und vermeindlich mittelalterlich taten. Also, geschwollen gequatscht oder wahlweise herumkrakeelt haben. Mit Schwertern und anderen Mordwerkzeugen in der Kapelle der Burg vor dem Altar Fotos geschossen haben (weil das so schön mittelalterlich ist, versteht sich). Und Feuer in Grillen gemacht haben, weil auch das hat man damals jeden Tag gemacht. BBQ halt. Und eine Prise Nazi-Germanien Scheisse ("Odin Met" oder son Dreck) haben sie auch noch dazu gemixt. Also irgendwie... muss man mal darüber nachdenken, was dieses immergleiche Klientel so zu diesem Genre zieht? Damals waren Männer vielleicht noch echte Männer (haben sich also mit der Axt den Kopp eingewemst) und Frauen bestimmt noch echte Frauen (also am Herd oder im besten Fall intrigantes Burgfräulein, aber Rollenverteilung auf jeden Fall 1a). Vielleicht ist es das. Klare Strukturen und einen da oben der regiert dem man blind vertrauen kann und Zujubeln und auf Feldzüge folgen, immer Treu und Ehre und so. Und nach herzenslust und Blut und Boden und Ahnen einen runteronanieren, das waren noch mächtige Reiche... jaja.. kotzbrechspeihspuck...
Ok, das war nun eine sehr negative Sicht. Aber man hat nun wirklich nicht den Eindruck dass viele von den Leuten in diesem LARP/Reenactment Genre sich sonderlich viele Gedanken machen. Im allgemeinen nicht. Über die Gegenwart und die Realität, die so unangenehm komplex und vielschichtig ist aber erst recht nicht. Also nur Escapismus? Wie gesagt, es gibt auch eine völkisch-politische Komponente darin, die mich schon sehr abgeschreckt hat als ich vor vielen Jahren mal ein kurzes tete-a-tete mit dem Liferollenspiel hatte. Es wird sich jedenfalls nicht nach einer freien, modernen, emanzipierten Gesellschaft gesehnt in diesen Kreisen. Mehr sag ich erst mal nicht.

Dienstag, Juni 19, 2007

Untote Wollmaus, Lvl. 6

Hab gestern mal wieder die alte Kombination aus früher Heimgehen und Welle von Schuldgefühlen bekommen. Und, wie letzten Montag, das in ein Haushaltswirbel kanalisiert. Letzen Montag wurde die Küche grundgereinigt. Mein Ziel diesmal -- mein Zimmer. Hab erstmal die Fenster gereinigt (inkl der Fensterbänke). Holey Moley was kam da ein Schmodder runter, das Wasser war grau! Ach was sag ich: schwarz! Schwarz!
Alsbald hab ich mich dann daran gemacht, einen der grausamsten und gefährlichsten Orte zu erobern, Heimstatt unaussprechlicher Monströsitäten und unberechenbarer Gefahren -- den Bereich unter meinem Bett.
Und, oh Götter der Reinigungsmittel, oh heiliger Mr Proper, steht mir bei! was hab ich da gesehen. Schichten, Pelze, ja Teppiche von Staub. Man sieht daran, wie die Zeit vergeht. Wüsste nicht, dass ich da seit ich in der WG wohne mal aufgeräumt hätte. Eine gewaltige Wollmaus verstopfte sogar den Staubsauger, bei dem ich zu allem Überfluss auch noch den Beutel wechseln musste. Doch ich konnte sie niederringen und die Erfahrungspunkte einstreichen. Als ich dann noch unter meinem Schreibtisch rumgekrochen bin und hinter der Kommode die Cousinen der untoten Wollmaus gekillt hatte, überkam mich eine profunde Müdigkeit. So ein Großputz ist anscheinend zuviel für einen Tag. Nachdem ich noch, bereits schweißgebadet, Wäsche aufgehangen hab bin ich, endlich zufrieden und müde, in den Sessel gefallen. Feierabend.
Nächsten Montag dann die Fortsetzung: reinigen und umsortieren der Bücherregale und des total chaotischen "Kosmetik-Wägelchens"* das ich hab. Erst dann wird der Kampf gegen die mächte der Finsternis, die Staubdämonen, die mein Zimmer heimsuchen und die einfache Dorfbevölkerung terrorisieren, erfolgreich geschlagen sein!


*: in Ermangelung eines echten Bads (halbe Treppe, anyone?) bewahre ich meine "Kosmetikartikel" auf einem blöden kleinen Rollwägelchen neben meinem Schreibtisch auf, von dem meine Deoflaschen und Rasierklingen bei der kleinesten Berührung immer herunterpurzeln... ich liebe dieses Ding... es erinnert mich daran, wie zerbrechlich und empfindlich unser Leben sein kann... :-D

Donnerstag, Juni 14, 2007

Liebeslied

Der Text zu diesem Liebeslied (von der Band TonSteineScherben) wurde mir von meiner lieben Schwester geschickt, da sie sich so freut dass ich mit meiner Freundin zusammen bin und überhaupt mit dieser "Schwägerin" ganz gut leben kann, wie sie sagt...
Ich kenn das Lied leider nicht, aber der Text ist toll. Spricht mich voll an. Daher...

komm schlaf bei mir
die sonne kommt
und du bist hier
ich kann dich fühlen
ich bin ein teil von dir

weißt du jetzt das du frei bist
weißt du jetzt wer du bist
weißt du jetzt was du tun willst
ich bin nicht unter dir
ich bin nicht über dir
ich bin neben dir

komm schlaf bei mir

ich habe zeit
denn ich liebe dich
ich hab kraft
denn ich liebe dich
du machst mich stark
du gibts mir kraft
du machst mich groß
jetzt erst weiß ich sicher
wofür ich geboren bin

komm schlaf bei mir
komm schlaf bei mir
schlaf bei mir
(rio reiser,tonsteinescherben)

Mittwoch, Juni 13, 2007

gaming tuesday

Wieder mal traf sich unsere Spielgruppe zum kollektiven Chips-Vertilgen, Bier-schlappern und gegenseitigen Hinters-Licht führen... ja, wir haben mal wieder eine Runde Illuminati gezockt.
Teilnehmer:
La.- diskordische Gesellschaft
Su.- Gnome von Zürich
Ma.- Bermuda Dreieck (Allianz-Sieg)
Sa.- UFOs (Siegbedingung wie Gesellschaft der Assassinen)(Allianz-Sieg)
Ich- Shangri La
Wir werden echt immer besser. Diesmal war es eine echt spannende Runde -- alle horteten lange viel Geld und bauten, ohne dass "viel" passierte, ziemlich schlagkräftige Machtstrukturen auf. Irgendwie nahm, parallel zum Anschwellen der Geldstapel, die Spannung stetig zu. Allen war klar, es würde früher oder später zu einem Knall kommen.
Und der kam mal wieder in der Form einer "mehrere können in einem Zug gewinnen" Runde... die Gnome von Zürich eröffneten den Reigen mit einer Geldzählaktion... was uns schon mal schockte, denn die ganzen Stapel von einer und zweier MTs summierten sich zu knapp über 140 MT (nicht weit von der Siegbedingung von 150 MT entfernt!). Ich machte weiter mit einem privilegierten Angriff auf eine Gruppe in Su.-s Machtstruktur (die mir den Sieg gebracht hätte)... natürlich war mir klar, dass ich gegen die Finanzmacht der Gnome einen schweren Stand haben würden. Aber wenigstens wollte ich durch einen immens teuren Angriff den Sieg der Gnome verhindern. Aber dann mischten sich auch noch die Diskordier (unverständlicherweise) ein und alles kostete weniger MT als erhofft. Naja, ich war finanziell am Ende. Auch Ma.-s versuche seine 10. Gruppe zur erobern wurden daraufhin von allen torpediert. Dann kam Sa.- an die Reihe... und entdeckte eine Gruppe in meinen Reihen, die zwei Marionetten hatte und kein Geld mehr. Und sie griff an! Erst verhinderten alle fleissig, schliesslich hätte sie dann 12 Gruppen (und den souveränen Sieg) gehabt... doch mitten im Gefecht, als durch geschicktes Suggerieren alle anderen kaum noch Geld hatten, wechselte Ma.- in bester Illuminaten-Manier die Seiten und verbündete sich überraschend mit Sa.-. Gemeinsam lösten sie die Gruppe mit den Marionetten aus meiner Machtstruktur, teilten sie schön auf und gewannen beide durch erreichen des Basisziels.
Das war ein Stunt wie er im Buche steht, und die Schamlosigkeit und Chuzpe, mit der die Aktion vorgetragen wurde, verlangt größten Respekt. Da kann man sich nur geschlagen geben. Und fürs nächste Mal blutige Rache schwören... :-)

Dienstag, Juni 12, 2007

Schein

Gestern hab ich einen Vortrag gehalten. In english, oh dear! Das war mal wieder ein stunt für sich. Dachte aus dem Alter wäre ich raus... nicht nur, dass ich das Ding am letzten Donnerstag innerhalb von ein paar Stunden zusammengehackt hab. Nein. Da ich am Wochenende auch nahezu ausschliesslich mit dem Konsum von alkoholischen Getränken beschäftigt war, hab ich mich auch nicht vorbereitet. Es ist doch schön, wenn man ehrliche Überraschung in den Augen des Vortragenden sieht: "Ach, die Folie hat ich nicht erwartet..." :-)
Na, aber glücklicherweise bin ich mittlerweile schon etwas geübter im halten von Vorträgen in English. Null Probleme. Niemand hat gemerkt, was "unter der Haube" sozusagen, quasi unter dem Putz, für ein hektischer Pfusch am Werke war. Es ist doch immer das gleiche - es ist der Schein, der zählt...

Samstag, Juni 09, 2007

Nachtrag Wuppertal

Also, auf WDR2 berichten sie nun, dass es zu Krawallen gekommen sei, dass Polizisten mit Bierflaschen und Steinen beworfen wurden und dabei auch Autos und Fenster beschädigt wurden. Aha. Nun, das hab ich nicht gesehen....

Polizeieinsatz in Wuppertal

Mehr Politik. Es nimmt kein Ende. Diesmal sah ich auf einer Shoppingtour in Wuppertal einen Haufen Polizisten in Riot-Outfit und mit Schild und Knüttel in der Hand durch die total vollgestopfte Fußgängerzone rennen. Ein ziemlich unwirkliches Bild. Mir war wohl schon aufgefallen, dass eine höhere Anzahl Punks als sonst in Elberfeld herumhing. Ich dachte es liegt am guten Wetter. Aber die rasche Befragung eines "Passanten" ergab: 25 Jahre Chaos-Tage werden gefeiert! Na, das ist ein Jubiläum. Silberhochzeit, quasi. Und eine kurze Googlung ergab auch die richtige Webseite: hier die Infos.
Der lustige Passant gab auch an, dass die Polizei völlig gestresst weil personell unterbesetzt sei. Alle Hundertschaften seien noch in Heiligendamm. Naja.
Grund für die Hektik der Robo's waren wohl ausgegrabene Pflastersteine, was stimmt, ich hab die Löcher gesehen. Aber die anwesenden Herren und Damen in Bunt wirkten alles andere als gewalttätig, friedlich saß man herum, war den konsumierenden Massen ein klein wenig im Weg (das tut denen gut!) und fröhnte dem Bier und dem Anachronismus des Punk. Die Pflastersteine waren sicher nur als Andenken an einen schönen Tag gedacht. Hey ho! Kein Grund wild zu werden von Seiten der Polizei. Aber die waren vielleicht auch noch unter dem Einfluss der Presse-Propaganda und haben wilde Ausschreitungen wie in Rostock oder so befürchtet...

Freitag, Juni 08, 2007

und nochmal G8

Der Gipfel neigt sich dem Ende. Die Herren und Damen Staatsmänner verhandeln fleissig (hoffentlich) und kommen tatsächlich zu gewissen Ergebnissen. Ob die nun gut oder schlecht sind, dass muss sich zeigen.
Gestern wollte ich ein wenig die internationale Presse im Internet forsten, aber irgendwie muss ich am Montag einen Vortrag halten und ich hab wenig Zeit für ausführlich Recherche. Daher nur ein paar Artikel.
Die meisten internationalen Zeitungen berichten nunmehr über den Gipfel per se, über die politische Inhalte. Das Putin Bush mit einem Vorschlag für einen gemeinsamen Raketenschild überraschte (ob positiv, sei dahingestellt) wird fas überall berichtet. Das interessiert die Amerikaner natürlich am meisten. Aber auch eine Einigung über das Klima wurde geschlossen, wenn auch Bush sich weigert irgendwelche "Konkretismen" (hehe) von sich zu geben und das ganze irgendwie doch nach ersten baby-steps aussieht. With strings attached, findet eine online-Zeitung aus Südafrika.
Die Proteste stehen im In- und Ausland nicht mehr so im Vordergrund. Bei einer wilden Verfolgungsjagd auf dem Wasser ging es ein paar GreenPeace Aktivisten an den Kragen. Naja, leidlich aufregend. Dabei wären es gerade nun die erfolgsmässig spektakulären Nachrichten gewesen -- die "Protestbewegung" hat nämlich den Sicherheitsplan der Polizei mal 100% ausgeknockt, es wurden massenhaft Zufahrtsstraßen besetzt und auch direkt am Zaun, in der Sicherheitszone quasi, war die überforderte Polizei den überlegenen Demonstranten nicht gewachsen. Das war mächtiger Protest! Besser als Commander Stardust in seinem Taktik Kassiber auf jungewelt.org kann man es nicht sagen: "Wenn es eine Botschaft gibt, die aus der G-8-Blockade in alle Teile der besseren Welt getragen gehört, dann ist es Organisation, Organisation, Organisation: die exzellente Organisation freier Menschen! Man mag sagen: Wir waren die letzten Jahre derartig planlos, daß wir alle gezwungen waren, selbständig agierende Menschen mit einem eigenen Plan zu werden. In Heiligendamm hatten wir einen Masterplan aus einer Myriade kleinerer Pläne und haben damit zu jedem Zeitpunkt die taktische Initiative in der Hand behalten.
Der weltweiten Bewegung der Gegenglobalisierung schenken die Bilder aus Heiligendamm eine Erkenntnis wieder, die uns die brutale Zerschlagung der Proteste in Genua und der Sicherheitsterror nach dem 11. September 2001 für Jahre geraubt hatten: We Are Winning, don't you know?"

Mittwoch, Juni 06, 2007

Gipfel Update

Heute beginnt der eigentliche G8 Gipfel in Heiligendamm. Schorsch Busch und die anderen Staatschefs sind eingetroffen. Im Fernsehen sah der US Präsident aus, als hätte er mächtig einen gekippt oder schwere Medikamente eingeworfen, als er aus dem Flieger stieg. Seine Frau hat ihn am Arm auf den richtigen Kurs gebracht. Natürlich weiss ich, dass Georgel eigentlich Abstinenzler geworden ist. Vielleicht war er einfach nur müde.
Medientechnisch bin ich auf lesen von indymedia und anderen Medien (jungewelt online mit ganz guten Artikeln z.B.) umgeschwenkt. Ich konnte einfach die lächerlich auffällige Propaganda und Stimmungsmache auf Spiegel-Online nicht mehr ertragen. All diese immer gleichen Filmchen und armseligen Kommentare (z.B. der unsägliche Artikel, in denen die "Waffen der Demonstranten" vorgestellt werden) war zu nervig. Irgendwie hat der Spiegel online aber auch noch jedes Klischee aufgegriffen, noch jede Sensationsheischerei ausgelebt. Und ausserdem tun sie genau das, was ich vermutet habe -- sie positionieren stets die "Randale" vom 2.6. zu jeder Meldung über Demonstrationen und Kritik. Der Effekt ist klar.
Insgesamt klingt es in unvoreingenommenen Medien, als ob die Proteste friedlicher geworden wären. Das liegt vermutlich zum Teil an einem "hups-was-haben-wir-getan" Gefühl und an der deutlicheren Distanzierung der "gewaltfreien" Demos vom Krawall-Part der Bewegung (Spaltung, jemand?). Aber sicher auch daran, dass die Repression durch die Polizei zu greifen begonnen hat. Nahezu alle Veranstaltungen wurden scheinbar verboten, viele (gezielte und wahrlose) Verhaftungen haben eingeschüchtert und verwirrt. Die Polizei jedenfalls fährt ihren Gewalt-, Desinformations- und Einschüchterungskurs anscheinend volle Möhre weiter. Keine Spur von Distanzierung jedenfalls bei denen.
Ich hab gestern viel über die Rebel Clowns Army gelesen. Die waren sogar kurz im Fernsehen zu sehen und auf indymedia sind sie die Stars. Das ist aber auch cool. Ich hab Bilder gesehen, zum Schlapplachen -- Clowns die Bullen nachäffen und so. Mit Hilfe der Clowns, bei denen die Polizei wohl aus der Kindheit noch eine Schlagehemmung hat, konnte wohl auch Polizeiabsperrungen "durchclownt" werden und so. Das ist Renitenz gepaart mit einer angenehmen nicht-machismo Einstellung, und zudem effektiv. Haben so ein wenig was von der "legion of dynamic discord" oder so. Ein Hoch jedenfalls auf die rebellischen Clowns. Natürlich hat der Spiegel sofort gesehen dass die was können und ist, ganz in seiner Rolle als Desinformationsorgan voll auf die Story abgefahren, dass Clowns angeblich Chemikalien versprüht haben. War wohl Seifenblasenflüssigkeit. Ui, wie das brennt in den Augen, auaua, das ist mir als Kind auch mal passiert... ich kann wie bereits gesagt über den Spiegel nur den Kopf schütteln.
Na, jedenfalls bin ich gespannt wie es weitergeht. Heute Einzelgespräche zwischen Merkel (die ist ja immerhin sowas wie die Gastgeberin) und verschiedenen Staatschefs. Und ausserdem kommt noch Sternmarsch (verboten), Straßenblockaden (natürlich verboten) und alles. Und der Gegengipfel natürlich. Bleibt abzuwarten, ob es so friedlich bleibt wie in den vergangenen Tagen, und ob die Inhalte der (die gibt es, ja!) der Proteste auch mal gesehen werden.
Für morgen/übermorgen plane ich mal eine "internationale Presseschau" hier im Blog, mal sehen was das Ausland so von dem Gipfel und dem Heiopei aussenherum hält...

Montag, Juni 04, 2007

krawall-o-mat

Am Wochenende hat die Protestwoche gegen den G8-Gipfel in Rostock begonnen. Und zwar mit einer wohl ziemlich großen Demonstration und anschliessendem Fest. Bei Demo und Fest zeigte sich, dass es eine ordentliche Mehrheit von Menschen "links der Mitte" gibt, die gegen das sind, was der G8 Gipfel symbolisiert. So diffus das sein mag. Das zumindest der Wille besteht, sich nicht auf dem Aufschwung auszuruhen und mit dem fetten Arsch auf der Couch Geld einzustreichen, während anderswo die Menschen verhungern oder an Banalitäten wie dreckigem Wasser zu Grunde gehen. Das ist schön zu wissen.
Aber das war nicht das, was in den Medien "rechts der Mitte" (angefangen mit Spiegel-Online etc) berichtet wurde. Hier stand im Vordergrund, was ich als Schauspiel bezeichnen würde, vielleicht inszeniert, definitiv irgendwie von allen gewollt. Randale. Straßenschlachten Krawall. Na, man kann sich vermutlich stundenlang in Verschwörungstheorien von V-Mann-artigen Provokateuren und so ergehen, aber ist auch egal wie es letztlich angefangen hat. Ein Polizeiwagen stand blöd und da war er wohl der Anlass für dass, was eh alle wollten. Was sie dem schneidigen Blondschopf am Steuer wohl zahlen mussten, dass er sich genau da mit dem Streifenwagen aufgebaut hat? Ob er die Skatrunde seiner Einheit verloren hat? Oder ne Wette? Was folgte, war jedenfalls gut für spektakuläre und teilweise erschreckende Bildsequenzen. Für deutsche Verhältnisse ging es echt mal richtig zur Sache. Steinhagel. Barrikaden. Feuer. Richtig Dresche für alle und jeden. Für Bullen in Grün und Schwarz, für die Blackblockler, für den einen oder anderen angesäuselten Punk, für Bauer Klaus der mit der evangelischen Friedensgruppe aus Klausthal-Zellerfeld unterwegs war vielleicht auch. Richtig amtliches Chaos, so wurde es jedenfalls dargestellt.
Aber so sicher bin ich da nicht, so unkontrolliert schien das alles nicht. Und an den Videobildern die man so zu sehen kriegt kann man sehen wie viel Angst die Polizei plötzlich hatte angesichts von Menschen, die dem Gewaltmonopol des Staats ihre ganz eigene Interpretation von Kartellverfahren angehängt haben. Robocop Bullen die Fäusten und Füßen und Pfefferspray und Knüppel wie im Blutrausch um sich geschwungen haben -- klarer Ausdruck von Angst, Unsicherheit und Verzweiflung. Ich find die Länge und Intensität der Auseinandersetzungen deutet an, dass die sogenannten Randalierer (aka schwarzer Block aka Autonome) ziemlich in Form waren, sehr tapfer und renitent bis dort hinaus. Das ringt mir, bei allem theoretischen Geplänkel und der berechtigten Kritik, die bei so einer "Aktionsform des Widerstand" auf jeden Fall angebracht ist, eine Menge Respekt und Anerkennung ab. Wer noch einen so hohen Organisationsgrad quasi im Fadenkreuz von Räumpanzer und Wasserwerfer bewahrt, vor dem zieh ich meine Kappe. Sorry Bauer Klaus, bad time wrong place.
Die hohe Zahl der gemeldeten Verletzungen bei den Polizisten zeigt, wie heftig es zur Sache ging. Und wendet man die gleichen Maßstäbe für "Verletzung" an, kann man bestimmt von der 10fachen Menge an verletzten Demonstranten ausgehen, würd ich schätzen. Immerhin sind die Polizisten ziemlich ordentlich gepanzert, und so ein durchschnittlicher blackblockler hat ja nur seine Kapuzenjacke, oder? Und in Polizeivorschrift 102397235 wird bestimmt schon festgelegt, dass ein blauer Fleck ("der war heute morgen unter der Dusche aber noch nicht!") als Verletzung gilt.
Naja. Ich vermute mal dass nun wieder Versuche geben wird die "Bewegung" an der Gewaltfrage zu spalten. Das kann man nur ablehnen, das wär schade. Sicher kann man argumentieren, dass man mit diesem "Aufstand" allein keine Politik machen kann. Klar, in dem Angriff auf das Gewaltmonopol allein ist wenig Politik ausser dem Ausdruck des Mißtrauens gegenüber dem Staat als alleinige Handlungsmacht (oder überhaupt des staatlichen) enthalten. Grade davor haben viele "links der Mitte" Angst. Den Staat an sich per se ablehnen? Näää... Aber wenn man seine Globalisierungskritik (so diffus das nun wieder ist) nur ein paar mutige Schritte weiterdenkt, dann muss man doch gerade zu diesem Schluß kommen. Denn der ganze Schlamassel in dem wir, die Welt und überhaupt alle stecken, den haben Staaten eingebrockt. Lassen wir das mal so im Raum stehen.
Bei der ganzen G8-terei kann man sich allzuschnell auf dünnes Eis begeben. Da wird guter Wille der Meinungsäusserung schnell zu verkürzter, fehlgeleiteter Kritik, könnte man sagen. Andererseits ist es auch eine gute Zeit, einfach mal wieder -pauschal hin oder her- Kapitalismus und Staat so richtig nach herzenslust zu mistrauen. Den Gedanken zu wagen, dass es auch anders gehen kann. Das plötzlich doch ein Haufen Kids mit Steinen und Flaschen dutzende Hundertschaften aufgepumpter Polizisten mit Panzern und Wasserwerfern die Stirn bieten können. Nur so als Denkanstoß. Wieso trauen die sich soviel Widerstand zu, so viel Renitenz? Wo "wir Normalos" schon Angst haben bei Rot über die Ampel zu gehen??! Man muss ja nicht gleich Erna's Eckkneipe entglasen. Aber ein wenig mehr Widerstand und POLITISIERUNG täte der Gesellschaft im Ganzen gut. Dann müssten wir vielleicht auch nicht Merkel, Beck, Pofalla und die ganzen anderen Politzombies ertragen. Dann würden wir es vielleicht nicht hinnehmen, dass sie uns den ganzen Tag jeden Tag jede Woche jeden Monat weissmachen wollen wir sollten nur an uns denken und schön brav Karriere machen. Und den ganzen Quatsch, den die sonst noch so verzapfen. Hey, ho.

Freitag, Juni 01, 2007

Bush und das Klima

George Bush: Geschäftsmann, US-Präsident, Feldherr... und nun auch noch Umwelt-Fuzzie. Naja, zumindest fast. Kürzlich hat der Lieblingsfeind der nahezu ganzen Welt verlauten lassen, dass die USA nun doch (mit einigen anderen Nationen) das Klima retten will. Und zwar wollen die USA da die Führung übernehmen. Also quasi, Klimaschutz ist eigentlich schon immer die Idee der Vereinigten Staaten und ihres Präsidenten gewesen.
Abgesehen von dem Hohn ("ach, auf einmal!") ist das doch Ausdruck eines seit 2005 angelaufenen ziemlichen Politikwechsels. Bushs Administration erkennt damit an, dass es einen menschengemachten Klimawandel gibt und das man etwas tun muss. Durch tolle Energietechnologie (haben sie endlich den Reaktor aus dem UFO im Area51 verstanden?) die keine Treibhausgase ausstößt. Aber auch durch Einsparungen mittels alternativer Treibstoffe und Effizienzerhöhung und so.
Es ist nicht klar ob das vielleicht Verschleppungstaktik als "jaja, wir machen bestimmt was" oder so ist. Und die Art, sich unbedingt auch an die Spitze dieser "Bewegung" setzen zu müssen, ist auch nervig und so typisch Amerika. Wir machen halt nur mit, wenn WIR die Anführer sein dürfen. Ächz. Wie eine ganze Regierung unter einer Profilneurose leiden kann ist schon bemerkenswert.
Der Plan ist ausserdem weniger als das Kyoto-Protokoll, was die Menge der CO2 Reduktion angeht. Tja, es ist halt ein typischer Fall von selber das gerade eben so Erträgliche tun, bevor die anderen eine zwingen etwas zu tun, was man nicht mag. "Vorgegaukelte Offensive" sagt der Spiegel online. Und die taz hebt den Part hervor, in dem Bush konkreten Zielen eine Absage erteilt. Steckt da aber vielleicht auch drin, dass Bush und seine Administration wenigstens langsam anerkennen, dass ein gewisser globaler Druck besteht, das Klima zu retten - dem sich auch die USA nicht entziehen können? Weil sie doch Teil der Welt sind? Oder ist es der Druck der Bundesstaaten und der Demokraten im Inland. Ich hörte, viele Bundesstaaten (wie z.B. Kalifornien) sollen schon weiter sein was den Klimaschutz angeht?
Und natürlich, es ist auch ein PR-Coup, wie Spiegel Online titelt, immerhin steht der G8 Gipfel an, da kann es nicht schaden ein wenig netter zu erscheinen. Aber dass da vielleicht wenigstens das Verlangen besteht besser zu erscheinen, dass ist schon ein Hoffnungsschimmer.
Ich bin gaaanz milde optimistisch. Und hab ja eh keinen sonderlich ausgeprägte Anti-Amerikanismus, im Gegenteil. Wir werden sehen was beim G8 Gipfel herauskommt. Vielleicht nehmen Blair und Merkel den Bush so in die Mangel, dass er fortan nur noch an das Klima denken mag und so. Ähm. Vielleicht auch nicht. Man weiss es nicht.