Freitag, Juni 01, 2007

Bush und das Klima

George Bush: Geschäftsmann, US-Präsident, Feldherr... und nun auch noch Umwelt-Fuzzie. Naja, zumindest fast. Kürzlich hat der Lieblingsfeind der nahezu ganzen Welt verlauten lassen, dass die USA nun doch (mit einigen anderen Nationen) das Klima retten will. Und zwar wollen die USA da die Führung übernehmen. Also quasi, Klimaschutz ist eigentlich schon immer die Idee der Vereinigten Staaten und ihres Präsidenten gewesen.
Abgesehen von dem Hohn ("ach, auf einmal!") ist das doch Ausdruck eines seit 2005 angelaufenen ziemlichen Politikwechsels. Bushs Administration erkennt damit an, dass es einen menschengemachten Klimawandel gibt und das man etwas tun muss. Durch tolle Energietechnologie (haben sie endlich den Reaktor aus dem UFO im Area51 verstanden?) die keine Treibhausgase ausstößt. Aber auch durch Einsparungen mittels alternativer Treibstoffe und Effizienzerhöhung und so.
Es ist nicht klar ob das vielleicht Verschleppungstaktik als "jaja, wir machen bestimmt was" oder so ist. Und die Art, sich unbedingt auch an die Spitze dieser "Bewegung" setzen zu müssen, ist auch nervig und so typisch Amerika. Wir machen halt nur mit, wenn WIR die Anführer sein dürfen. Ächz. Wie eine ganze Regierung unter einer Profilneurose leiden kann ist schon bemerkenswert.
Der Plan ist ausserdem weniger als das Kyoto-Protokoll, was die Menge der CO2 Reduktion angeht. Tja, es ist halt ein typischer Fall von selber das gerade eben so Erträgliche tun, bevor die anderen eine zwingen etwas zu tun, was man nicht mag. "Vorgegaukelte Offensive" sagt der Spiegel online. Und die taz hebt den Part hervor, in dem Bush konkreten Zielen eine Absage erteilt. Steckt da aber vielleicht auch drin, dass Bush und seine Administration wenigstens langsam anerkennen, dass ein gewisser globaler Druck besteht, das Klima zu retten - dem sich auch die USA nicht entziehen können? Weil sie doch Teil der Welt sind? Oder ist es der Druck der Bundesstaaten und der Demokraten im Inland. Ich hörte, viele Bundesstaaten (wie z.B. Kalifornien) sollen schon weiter sein was den Klimaschutz angeht?
Und natürlich, es ist auch ein PR-Coup, wie Spiegel Online titelt, immerhin steht der G8 Gipfel an, da kann es nicht schaden ein wenig netter zu erscheinen. Aber dass da vielleicht wenigstens das Verlangen besteht besser zu erscheinen, dass ist schon ein Hoffnungsschimmer.
Ich bin gaaanz milde optimistisch. Und hab ja eh keinen sonderlich ausgeprägte Anti-Amerikanismus, im Gegenteil. Wir werden sehen was beim G8 Gipfel herauskommt. Vielleicht nehmen Blair und Merkel den Bush so in die Mangel, dass er fortan nur noch an das Klima denken mag und so. Ähm. Vielleicht auch nicht. Man weiss es nicht.

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