Mittwoch, Mai 23, 2007

gaming tuesday

Gestern haben wir uns mal wieder zum gaming tuesday versammelt. Es war warm und alle irgendwie müde, was uns dazu führte nicht unser übliches Illuminati-Spiel zu zocken. Statdessen widmeten wir uns einem anderen Kartenspiel aus dem Hause SJ-Games/Pegasus-Spiele, nämlich dem großartigen und sehr beliebten Munchkin (Spiel; Wort). In der Fantasy-Variante, versteht sich. Ich hatte das Glück für wenig Geld Munchkin 2 und Munchkin 3 bei EBay zu erwerben, weswegen wir mit einem Riesenstapel Karten in ein ausgesprochen vergnügliches Spiel starteten. Sofort fiel auf -- wenn Illuminati von der "Härte" des backstabbing und von der erforderten Konzentration her ein Marathon ist, dann ist Munchkin ein Gang zum Kühlschrank. Das Spiel plätscherte vor sich hin, es gab Zeit zu plaudern und mehr als genug Zeit den einen oder anderen selbsgemixten Cocktail zu schlürfen. Sehr erfrischend, bei diesen Temperaturen. Richtige Rollenspieler (so wie ich) sind die gaming-tuesday-Leute nicht, daher erklärte ich den einen oder anderen in-joke, was aber nur moderates Gelächter auslöste. Sicher, erklärte Witze sind immer nur 50% so lustig, aber ich glaub auch dass man durch Jahre von verschrobenen Kampagnen in noch verschrobeneren settings gegangen sein muss, um den bittersüßen Humor hinter "Monster das der SL sich selber ausgedacht hat" zu verstehen...
Naja, es haben teilgenommen Su.-, Sa.-, Ka.-, Ma.-, La.- und ich. Während Ka.- gar nicht und Ma.- nur mit Verzögerung ins Spiel kamen bastelten wir anderen uns zügig schlagkräftige Charaktere zusammen. Fleissig plätteten wir Monster und zogen geniale Munchkin-Stunts mit Sonderkarten ab. Nach unterhaltsamen 120 Minuten Spiel (zu sechst kann es laaaaaaange dauern!) war La.- diejenige, die mit einem schwachen Monster von ihrer Hand, das wir auch nicht mehr stärker machen konnten weil uns dummerweise die Sonderkarten dazu fehlten, die 10. Stufe erreichte und jubelnd und ganz schön angesäuselt von den Cocktails das Spiel gewann.
Also, Munchkin ist nett für mal so zwischendurch. Aber es kommt vom Sucht-Faktor und Ich-Will-Rache-Feeling nicht an Illuminati ran und eignet sich, so finde ich, nicht so sehr für regelmässiges Spiel. Illuminati haben wir nun schon zig mal gezockt und versuchen immer noch stabile Strategien unter Berücksichtigung aller Regeln zu ersinnen. Bei Munchkin gibt es zwar ALLES was mit dieser oder jener Karte passieren kann, aber die Gewinnstrategie ist recht klar. Mehr und mehr steigt mein Ansehen für Illuminati. Ich hab so einige Rezensionen gelesen, dass das Spiel schlecht designed sei und so, aber ich glaub inzwischen - es ist einfach ziemlich komplex und durch den "menschlichen Faktor" sehr schwer zu kontrollieren. Und das macht, für einen bestimmten Schlag Mensch (wie wir, wissenschaftlicher Hintergrund) vermutlich den Reiz aus. Nämlich das (erfolglose?) Versuchen ein ziemlich komplexes und schwer vorhersagbares System zu durchschauen. Ist es nicht das, was uns auch am Beruf des Wissenschaftlers reizt?

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