Donnerstag, Oktober 12, 2006

eine Frage des timings

Großes Timing hat die Bahn bewiesen. Erstmal hat der Konzern am Dienstag bekanntgegeben, dass die Bilettpreise (LOL! mal ein link aus der Schweiz) um satte 3,9 -5,6% ansteigen werden. Grund: der böse, böse Ölpreis, der steigt ja immer weiter.
Und dann erreicht der Ölpreis gerade heute quasi einen Jahrestiefststand (wieder die Schweizer, ich habs heute mit den Eidgenossen). Hehehehe, jaja, so macht man sich glaubwürdig.
Interessant ist, dass die Bahn auf ihrer Webseite kein Wort darüber verliert, zumindest finde ich da nix (hier). Wenn man zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres (erinner ich mich richtig, es gab doch erst eine Erhöhung Anfang dieses Jahres?) die Preise drastisch erhöht, dann würde ich wenigstens ein paar Marketing-Klimmzüge machen. Aber das zeugt wieder von der Einstellung, welche die Bahn ihren Kunden gegenüber hat (siehe meine Erlebnisse mit der Super-Verspätung): die Kunden sind lästige, aufmüpfige Fracht die zufällig lebt, sich aber glücklicherweise selbst verladen kann. Ansonsten ekelt die Bahn sich glaub ich eher vor den ganzen Proleten wie mir, die da mit ihren kostbaren, bald börsennotierten Zügen fahren. Aaaaah, moment mal, die Börse. Jaaa, das sieht natürlich gut aus, wenn man an die Börse will und mit den um 5,6% höheren Einnahmen im Personenverkehr die Bilanzen noch etwas aufpolieren kann. Na klar, ich Dummerchen, da hätt ich schneller drauf kommen müssen... tststs...
Ach je, wo soll man bei dem Thema eigentlich anfangen sich aufzuregen. Warum um alles in der Welt sollte unser Land auch Bahnfahren attraktiv machen? Der blöde Umweltschutz, die lächerliche Klimaerwärmung. Die Amis sind doch eh viel böser als wir und mit dem gepanzerten SUV ein paar baumumarmende Radfahrer plätten macht doch so einen Spass...

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